Allgemeine Redemittel für Gespräche, z.B. im Zug
Smalltalk beginnen
• „Wie war dein Tag bisher?“
• „Bist du oft auf dieser Strecke unterwegs?“
• „Hast du schon mal so eine lange Zugfahrt gemacht?“
• „Ich freue mich, dass wir zusammen fahren. Wie lange wird unsere Fahrt dauern?“
Interesse zeigen
• „Ach echt? Erzähl mal mehr.“
• „Wie meinst du das genau?“
• „Spannend – wie bist du dazu gekommen?“
• „Das klingt interessant. Kannst du ein Beispiel geben?“
Eigene Meinung einbringen
• „Ich sehe das ähnlich, weil …“
• „Bei mir ist das ein bisschen anders …“
• „Das kenne ich! Mir ging es einmal so …“
Themenwechsel elegant
• „Apropos, das erinnert mich an …“
• „Darf ich kurz das Thema wechseln? Ich wollte dich noch etwas fragen …“
• „Bevor ich es vergesse …“
Unterhaltung positiv halten
• „Das ist wirklich spannend.“
• „Danke fürs Teilen!“
• „Da lerne ich richtig viel dazu.“
Themenvorschläge (locker und sicher)
- Reisen & Lieblingsziele
- Essen & internationale Küche
- Arbeit & Projekte (unverfänglich)
- Hobbys & Freizeit
- Kulturelle Unterschiede – lustige Situationen
- Deutsche Sprache – was schwierig/witzig ist
- Filme, Serien, Bücher
- Technik & Apps, die du magst
- Persönliche Routinen: Schlaf, Sport, Morgenrituale
- Zukunftspläne, Wünsche, Ziele
AUSGEARBEITETE BEISPIELUNTERHALTUNGEN
→ so kannst du wirklich im Zug sprechen
Thema: Reisen – Lieblingsreiseziele
Du:
„Ich reise wirklich gern. Habt ihr ein Lieblingsreiseziel, wo ihr immer wieder hinfahren würdet?“
Kollegin:
„Hm, schwer zu sagen, aber ich liebe Italien.“
Du:
„Oh ja, Italien ist tolles Land. Welche Stadt gefällt dir am besten?“
Kollegin:
„Am liebsten mag ich Florenz, wegen der Kunst.“
Du:
„Das kann ich verstehen. Ich war einmal dort und war überwältigt von der Architektur. Gibt’s einen Ort, den du empfehlen würdest?“
Kollegin:
„Auf jeden Fall die Uffizien.“
Du:
„Danke für den Tipp! Ich packe das auf meine Liste. Ich möchte unbedingt mehr von Europa sehen.“
Thema: Essen – Internationale Küche
Du:
„Was mich in Deutschland immer fasziniert: überall gibt es neue Bäckereien und Brotsorten. Es ist wirklich gut! Habt ihr ein Lieblingsbrot?“
Kollege:
„Das dunkle Vollkornbrot. Und deins?“
Du:
„Ich mag eigentlich Sauerteigbrot. In meinem Heimatland ist das nicht so verbreitet. Was esst ihr normalerweise zum Frühstück?“
Kollege:
„Meistens Müsli.“
Du:
„Interessant! Bei uns isst man morgens eher warm. Es ist spannend, wie unterschiedlich Essgewohnheiten sind.“
Thema: Arbeit & Projekte (neutral und entspannt)
Du:
„Ich habe das Gefühl, unsere Abteilung entwickelt sich gerade richtig gut. Wie seht ihr das?“
Kollegin:
„Ja, stimmt. Die neuen Projekte sind vielversprechend.“
Du:
„Ich finde besonders spannend, wie international alles wird. Ich lerne jeden Tag etwas Neues.“
Kollegin:
„Du sprichst auch schon richtig gut Deutsch.“
Du:
„Danke! Ich übe viel – solche Gespräche helfen mir sehr.“
Thema: Kulturelle Unterschiede – lustige Erlebnisse
Du:
„Mir ist neulich etwas Lustiges passiert. Ich wollte Brötchen kaufen und habe ‚Schrippen‘ noch nie gehört. Ich dachte, das wäre ein ganz anderes Produkt!“
Kollege (lacht):
„Ja, das ist einfach ein regionales Wort.“
Du:
„Genau! Und die Verkäuferin hat mich nur angesehen und gesagt: ‚Meinen Sie Brötchen?‘ Ich lerne ständig dazu.“
Thema: Serien, Filme, Bücher
Du:
„Habt ihr in letzter Zeit eine gute Serie gesehen? Ich suche immer etwas für mein Deutsch.“
Kollegin:
„‚Dark‘ ist gut, aber schwer.“
Du:
„Stimmt, ich habe ein paar Folgen geschaut. Aber spannend! Könnt ihr etwas empfehlen, das ein bisschen leichter ist?“
Kollege:
„Vielleicht ‚How to Sell Drugs Online (Fast)‘?“
Du:
„Danke für den Tipp! Ich probiere es aus.“
Thema: Deutsche Sprache – was schwer ist
Du:
„Ich habe gestern versucht, den Unterschied zwischen ‚während‘ und ‚währenddessen‘ zu erklären. Das war nicht so einfach.“
Kollegin:
„Ja, Deutsch kann manchmal gemein sein.“
Du:
„Aber ich mag, dass alles ziemlich logisch ist. Welche deutsche Grammatikregel findet ihr selbst schwierig?“
Thema: Pläne & Ziele
Du:
„Habt ihr eigentlich ein persönliches Ziel für dieses Jahr? Sport, Reisen, neue Fähigkeiten?“
Kollegin:
„Ich möchte wieder mehr lesen.“
Du:
„Oh, das ist ein schönes Ziel. Ich will dieses Jahr jeden Monat ein deutsches Buch lesen – mal sehen, ob ich es schaffe.“
Zusätzliche universelle Satzbausteine
Um Zeit zu gewinnen
• „Wie sagt man das…?“
• „Moment, ich suche das richtige Wort…“
• „Ah, jetzt habe ich’s.“
Wenn du etwas nicht verstanden hast
• „Sorry, kannst du das nochmal wiederholen?“
• „Was bedeutet das genau?“
• „Kannst du es vielleicht anders formulieren?“
Um Gespräche zu beenden (freundlich)
• „War echt schön, mit euch zu quatschen.“
• „Danke für das nette Gespräch.“
• „Ich hol mir mal kurz einen Kaffee, wir sehen uns später wieder.“
Weitere fertige Dialoge für die Zugfahrt
1. Kurz & locker: „Der Kaffee im Zug“
Thema: Smalltalk, Humor
Du:
„Habt ihr euch schon einen Kaffee geholt? Ich überlege noch, ob der Preis den Geschmack rechtfertigt.“
Kollegin:
„Naja, es ist Zug-Kaffee… Geschmack ist da relativ.“
Du:
„Das dachte ich mir. Vielleicht sollte man vorher einen Vertrag unterschreiben: ‚Ich weiß, was ich tue.‘“
Kollegin (lacht):
„Wenn du mutig bist, probier’s aus!“
Du:
„Mutig ja, aber nicht lebensmüde. Ich überlege es mir noch.“
2. Mittellang: „Lesegewohnheiten“
Thema: Bücher, Hobbys
Du:
„Ich versuche gerade, wieder mehr zu lesen. Habt ihr ein Buch, das euch wirklich beeindruckt hat?“
Kollege:
„Ich lese gerade Sachbücher, vor allem über Psychologie.“
Du:
„Oh spannend! Ich mag Bücher, die mir helfen, Menschen besser zu verstehen. Hast du eine Empfehlung?“
Kollege:
„‚Die Macht der Gewohnheit‘ – absolut lesenswert.“
Du:
„Das klingt gut. Ich suche immer Bücher, die ich auch auf Deutsch schaffen kann. Ist es schwierig geschrieben?“
Kollege:
„Geht eigentlich. Und man lernt viel dabei.“
Du:
„Perfekt, danke! Ich setze es auf meine Liste für diese Zugfahrt.“
3. Witzig & thematisch spezifisch: „Lieblingsessen“
Thema: Essen, kulturelle Unterschiede, Humor
Du:
„Ich habe letztens ein deutsches Gericht probiert, das mich überrascht hat: Kartoffelsalat mit… Wiener Würstchen!“
Kollegin:
„Das ist doch total normal!“
Du:
„Für euch ja! Bei uns würde man das nicht ‚Salat‘ nennen. Eher ‚Überraschung in der Schüssel‘.“
Kollegin (lacht):
„Und? Hat es dir geschmeckt?“
Du:
„Ich sage es mal diplomatisch: Es war eine interessante Erfahrung.“
Kollegin:
„Oha! Dann bringen wir dir mal ein richtiges deutsches Kartoffelsalat-Rezept bei.“
Du:
„Gerne – Kochunterricht nehme ich immer!“
4. Kurz & natürlich: „Wetterklassiker“
Thema: Wetter, Smalltalk
Du:
„Ich habe das Gefühl, wir haben dieses Jahr alle Jahreszeiten in einer Woche.“
Kollege:
„Ja, typisch Deutschland: Du stehst morgens auf und weißt nicht, ob du Shorts oder Winterjacke brauchst.“
Du:
„Genau! Ich nenne das inzwischen ‚Klimabingo‘.“
5. Lang & sehr realistisch: „Reiseerfahrungen & Pannen“
Thema: Reisen, Humor, Teamgefühl
Du:
„Ich bin immer froh, wenn Züge einfach nur fahren und nicht plötzlich stoppen. Neulich hatte ich eine Fahrt, bei der wir 90 Minuten irgendwo im Wald standen.“
Kollegin:
„Oh nein, was ist passiert?“
Du:
„Der Zugführer meinte nur: ‚Wir haben eine technische Störung.‘ Und dann war Funkstille.“
Kollegin:
„Klingt sehr nach deutscher Bahn-Kommunikation.“
Du:
„Ja! Und alle im Zug haben gleichzeitig diese typische ‚Natürlich…‘-Reaktion gemacht.“
Kollege:
„Immerhin steht ihr heute nicht im Wald.“
Du:
„Stimmt! Und ich fahre ja mit euch, das macht alles entspannter. Hattet ihr schon mal so eine Zugkatastrophe?“
Kollegin:
„Einmal blieb unsere Klimaanlage bei 36 Grad aus. Das war wie eine Sauna auf Schienen.“
Du:
„Dann hatten alle eine kostenlose Wellnessbehandlung!“
Kollegin:
„Wenn man das so sehen will…“
6. Thematisch: Sprachen & Missverständnisse
Thema: Sprache, Humor, Integration
Du:
„Ich liebe die deutsche Sprache, aber manchmal bringt sie mich zum Verzweifeln.“
Kollege:
„Warum denn?“
Du:
„Weil ‚der See‘ ein anderes Ding ist als ‚die See‘. Und dann gibt’s noch ‚das Meer‘. Ich dachte, ich hätte alles verstanden…“
Kollegin:
„Oh, das ist normal. Da verzweifeln auch Deutsche.“
Du:
„Oder neulich im Supermarkt: Ich wollte ‚Schale Erdbeeren‘ sagen, habe aber aus Versehen ‚Schale Erdbeeren SCHLAGEN‘ gesagt. Die Kassiererin hat komisch geguckt.“
Kollegin:
(lacht) „Oh nein!“
Du:
„Passiert! Wenigstens lernt man durch solche Fehler.“
7. Ruhig & persönlich: „Stress & Entspannung“
Thema: Arbeit, Stress, Wohlbefinden
Du:
„Ich merke, dass ich dieses Jahr mehr auf meinen Stress achten muss. Habt ihr eine Methode, wie ihr euch nach der Arbeit entspannt?“
Kollegin:
„Ich mache Yoga.“
Du:
„Das klingt gut. Ich wollte das schon immer probieren. Hilft es wirklich?“
Kollegin:
„Ja, total. Man wird ruhiger.“
Du:
„Vielleicht sollte ich damit anfangen. Ich brauche etwas, das mir hilft abzuschalten.“
8. Witzig & nerdig: „Technik und Apps“
Thema: Alltag, Humor, Technik
Du:
„Ich habe eine neue App ausprobiert, die verspricht, meine Produktivität zu verdoppeln.“
Kollege:
„Und? Funktioniert sie?“
Du:
„Naja… Ich habe zwei Stunden damit verbracht, die App zu sortieren und einzustellen. Produktiv war das nicht.“
Kollegin:
„Das ist wie mit Fitness-Apps – man verbringt mehr Zeit damit, sie vorzubereiten, als wirklich Sport zu machen.“
Du:
„Ganz genau!“
9. Thematisch tiefgründig: „Kulturelle Missverständnisse“
Thema: Kultur, Integration, Humor & Tiefe kombiniert
Du:
„Seit ich in Deutschland bin, hatte ich einige kulturelle Missverständnisse. Das lustigste war, als ich ‚Setzen Sie sich!‘ sagte, obwohl ich nett sein wollte.“
Kollegin:
„Oh! Das klingt sehr streng.“
Du:
„Ja, ich wollte höflich sein, aber klang wie ein strenger Lehrer.“
Kollege:
„Was wolltest du eigentlich sagen?“
Du:
„‚Sie können sich gerne setzen.‘ Klingt viel freundlicher.“
Kollegin:
„Willkommen im Club. Wir haben alle mal solche Momente.“
10. Kurz & süß: „Pläne fürs Wochenende“
Thema: Freizeit, persönlicher Bezug
Du:
„Habt ihr schon Pläne fürs Wochenende?“
Kollege:
„Noch nicht. Und du?“
Du:
„Ich möchte einfach ausschlafen. Mein größtes Abenteuer wird sein, meinen Wecker nicht zu stellen.“
Kollege:
„Das klingt nach einem perfekten Plan.“
realistische, höfliche, aber klare Deutsch-Dialoge für unangenehme Situationen im Zug
1. „Zu naher Sitznachbar“ (Höflich-distanzierte Version)
Situation: Jemand sitzt sehr dicht neben dir, obwohl noch Platz ist.
Du:
„Entschuldigung, könnten Sie bitte ein kleines bisschen mehr Platz lassen? Ich habe nicht so viel Bewegungsfreiheit.“
Sitznachbar:
„Oh, sorry. Natürlich.“
Du:
„Danke Ihnen, das ist sehr freundlich.“
(Optional, wenn du es auflockernd sagen willst:)
„Im Zug wird es manchmal enger als geplant.“
2. „Zu naher Sitznachbar“ (Humorvolle, entspannte Variante)
Du:
„Entschuldigung, könnten wir vielleicht etwas Abstand halten? Sonst sitzen wir gleich wie ein Team in einem Tandem-Kanu.“
Sitznachbar (lacht):
„Oh je, stimmt. Ich rücke rüber.“
Du:
„Super, danke Ihnen!“
3. „Jemand legt seine Tasche auf deinen Platz“
Du:
„Hallo, ich glaube, das hier ist mein Platz. Könnten Sie die Tasche bitte zur Seite nehmen?“
Person:
„Oh, natürlich, sorry!“
Du:
„Kein Problem, danke.“
4. „Jemand telefoniert viel zu laut“
Du:
„Entschuldigung, dürfte ich Sie kurz stören? Könnten Sie vielleicht ein bisschen leiser telefonieren? Ich kann mich kaum konzentrieren.“
Person:
„Oh… ja, klar. Entschuldigung.“
Du:
„Vielen Dank – das hilft sehr.“
5. „Jemand blockiert den Gang mit Gepäck“
Du:
„Entschuldigung, dürfte ich bitte kurz durch? Ihr Gepäck steht ein bisschen im Weg.“
Person:
„Oh, ja, Moment.“
Du:
„Danke Ihnen! Sehr nett.“
6. „Unangenehme Gerüche“ (extrem diplomatisch!)
(Hier benutzt man in Deutschland viele indirekte Signale, weil es heikel ist.)
Du:
„Entschuldigung, könnten wir vielleicht ein kleines Stück das Fenster öffnen? Ich finde, es ist gerade ein bisschen stickig.“
Nachbar:
„Ja klar, gerne.“
Du:
„Vielen Dank!“
(Damit wird indirekt das Problem gelöst, ohne jemandem die Schuld zu geben.)
7. „Musik oder Kopfhörer zu laut“
Du:
„Hi, ich glaube, Ihre Musik ist ein bisschen zu hören durch die Kopfhörer. Könnten Sie sie vielleicht etwas leiser stellen?“
Person:
„Oh, echt? Ja klar.“
Du:
„Danke! Sehr nett.“
8. „Jemand lehnt sich plötzlich ganz nach hinten“ (Rückenlehne)
Du:
„Entschuldigung, könnten Sie die Rückenlehne bitte etwas weniger weit zurückstellen? Ich habe sonst kaum Platz für meine Beine.“
Person:
„Oh, sorry, klar.“
Du:
„Danke, ich weiß das sehr zu schätzen.“
9. „Überfüllter Zug – es wird eng und unangenehm“
(kurzer Dialog zum kollegialen Smalltalk in der Situation)
Du (zu Kolleginnen):
„Puh, ganz schön voll heute. Ich dachte, ich hätte einen Sitzplatz, aber anscheinend ist das nur ein Gerücht.“
Kollegin:
„Ich kenne das. Morgens ist es immer schlimm.“
Du:
„Vielleicht ist das die inoffizielle deutsche Sportart: ‚Stehen im Zug ohne Umzufallen‘.“
Kolleginnen (lachen):
„Dafür gibt’s bestimmt bald eine Meisterschaft.“
🪙 10. „Jemand drängelt sich beim Aussteigen vor“
(Höflich, aber bestimmt – sehr typisch deutsch)
Du:
„Entschuldigung, ich war auch schon auf dem Weg nach vorne. Könnten wir bitte der Reihe nach aussteigen?“
Person:
„Oh, tut mir leid.“
Du:
„Danke, super.“
11. Kollege nimmt zu viel Platz ein – du willst es freundlich lösen
Du:
„Darf ich kurz stören? Ich glaube, wir sitzen ein bisschen zu eng. Könntest du ein kleines Stück zur Seite rücken? Sonst bekomme ich meine Jacke nicht richtig hin.“
Kollege:
„Oh, klar!“
Du:
„Danke dir! Jetzt geht’s besser.“
12. „Kolleg*innen reden über etwas, das dir unangenehm ist“
Du:
„Darf ich kurz was sagen? Das Thema ist mir ein bisschen unangenehm. Könnten wir vielleicht über etwas anderes sprechen?“
Kollegin:
„Ja klar, danke fürs Bescheidsagen.“
Du:
„Danke euch – ich weiß das sehr zu schätzen.“